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09 10 16 bauchAndreas Bauch überragte in Runde 1.Die erste Runde in der ZWEITE Basketball Bundesliga ist geschlagen: Titelverteidiger UBC St. Pölten unterstreicht mit einem ungefährdeten 105:74 bei den Vienna D.C. Timberwolves ihre Favoritenrolle. Die Mistelbach Mustangs feiern mit 100:43 ein Blowout über die Wörthersee Piraten – und übernehmen damit die Tabellenführung. Revanche nimmt die BBU Salzburg an den Basket Flames für das letztjährige Verpassen der Playoffs mit einem 81:71-Auswärtssieg. Den Premierensieg für die Basket 2000 Vienna Warriors gab es dank des Buzzerbeaters von Aleksandar Trivan, der zum 90:89 über die Raiffeisen Dornbirn Lions traf. Genauso eng ging es zwischen den Raiders Villach und KOS Posojilnica Bank Celovec zu: Die Raiders gewinnen ein umkämpftes Kärntner-Derby mit 65:63.

Der Favoritenrolle vollauf gerecht wurde der UBC St. Pölten: Die Niederösterreicher boten bei den Vienna D.C. Timberwolves eine offensive Glanzleistung – getragen von ihrer enormen Dominanz am Rebound (53:25). 62% fielen aus dem Zweierbereich, 38% vom Dreier. Andreas Bauch, der letztjährige Finals-MVP, machte 35 Punkte und schaffte mit 11 Rebounds ein Double-Double. Doppelte zweistellige Werte gab es auch für die Mannschaftskollegen Martin Speiser (20 PTS, 10 RB) und Lukas Böck (17 PTS, 11 RB). Bei den Wolves, wo etwa Petar Cosic in 31 Minuten keinen Punkt machte, feierte David Geisler nach überstandenem Kreuzbandriss (5 PTS, 2 RB) sein Comeback. Insgesamt waren die Wiener dem Tempo der Niederösterreicher nicht gewachsen.


Nicht gewachsen waren auch die Wörthersee Piraten den Mistelbach Mustangs: Vor heimischem Publikum mussten die Kärntner eine 43:100-Schlappe hinnehmen, kassierten seit dem 17. Jänner 2015 (99:102 vs. Timberwolves) dreistellige Gegenpunkt. Insgesamt waren die jungen Piraten – Christoph Gspandl war mit 9 Punkten bester Werfer – in keiner Phase des Spiels gefährlich. Das tschechische Quartett der Mustangs machte 80 der 100 Mistelbacher-Punkte, weil 68% vom Zweier und 41% vom Dreier fielen. Wenig ins Gewicht fielen dabei die Ausfälle von Lorenz Heindl und Florian Duck auf Seiten der Mustangs. Kaum Gewicht hatte auch der Rücktritt vom Rücktritt von Joachim Buggelsheim, der in viereinhalb Minuten auf einen Rebound kam.

Revanche geglückt. Die BBU Salzburg entführte mit einem 81:71-Auswärtssieg über die Basket Flames zwei Punkte aus Wien und rächte sich damit für das knappe Verpassen der Playoffs, aufgrund zweier Niederlagen gegen die Flames, im Vorjahr. Bis dreizehn Minuten vor Schluss stand die Partie Kopf auf Spitz (50:51), ehe Salzburg mit einem viertelübergreifenden 20:3-Run das Spiel zu ihren Gunsten drehte. Stark bei den Mozartstädtern war vor allem Dusan Oluic: Trotz nur 1/10 vom Dreier, machte er 14 Punkte, holte 10 Rebounds, verteilte 8 Assists und hatte 6 Steals.  

Ihren Premierensieg in der 2BL feierten die Basket 2000 Vienna Warriors: In letzter Sekunde versenkte Aleksandar Trivan seinen Dreipunkter zum 90:89-Auswärtssieg bei den Raiffeisen Dornbirn Lions. Die Vorarlberger, die das komplette Spiel hindurch mit bis zu 16 Punkten in Führung gelegen waren, verpassten es 8 Sekunden vor Schluss die Partie bei eigener Offensive zu entscheiden.


Die Ergebnisse der 1. Runde im Überblick:

 

wolves Vienna D.C. Timberwolves – UBC St. Pölten

74:105 (21:29, 41:56, 54:85)
 
flames Basket Flames – BBU Salzburg

71:81 (23:21, 43:40, 53:62)
 bbu
piraten Wörthersee Piraten – Mistelbach Mustangs

43:100 (13:26, 22:46, 29:73)
mustangs
lions d Raiffeisen Dornbirn Lions – Basket 2000 Vienna Warriors

89:90 (30:17, 49:44, 64:63)
 
raiders Raiders Villach – KOS Posojilnica Bank Celovec

65:63 (16:16, 39:28, 44:43) 
kos
rocks Spielfrei  

 

Die Ergebnisse der 1. Runde im Detail:

 

wolves Vienna D.C. Timberwolves – UBC St. Pölten 

74:105 (21:29, 41:56, 54:85)
 
Der Titelverteidiger (ohne Jagsch) startet mit höchstem Tempo und legt in den ersten fünf Minuten auf 18:7 vor. Die Timberwolves (ohne Hofbauer, Rados, Mayerl) kommen offensiv immer besser ins Spiel und können auf 21:24 verkürzen. Nach einem Dreier von Andreas Bauch aus neun Metern führt St. Pölten 29:21.

Bis zum Stand von 27:33 können die Hausherren die Begegnung spannend halten, doch in der Folge sind Rebounddominanz und Wurfstärke St. Pöltens sowie ein individuell groß aufspielender Martin Speiser nicht einzudämmen. Bauch hält bereits zur Pause bei 20 Zählern und die Gäste führen 56:41.

Die Hoffnung auf eine Aufholjagd nach Seitenwechsel lebt bei den Timberwolves nicht lange. Frühe Fehlwürfe resultieren fast immer in Gegenpunkten auf der anderen Seite. Mit 85:54 für St. Pölten geht es in die letzten zehn Minuten.

In diesen zeigen die Hausherren die eine oder andere schöne Aktion und können den Rückstand zwischenzeitlich etwas verkürzen. Für den UBC sorgt Florian Pöcksteiner per Dreipunkter für den Hunderter.
Stimmen zum Spiel:
Hubert Schmidt, Headcoach der Timberwolves: „Wir waren über die gesamte Spielzeit mit dem Tempo St. Pöltens überfordert und sowohl am Rebound, als auch im 1-gegen-1 eklatant unterlegen. Gratulation an den Gegner für eine großartige Leistung, wir müssen uns vor allem defensiv stark verbessern.“
Philipp D’Angelo, Kapitän der Timberwolves: „St. Pölten hat uns von Beginn an mit Fastbreaks wehgetan, den Rebound dominiert und hochprozentig getroffen. Wir haben den Anschluss nicht mehr gefunden und waren nach der Pause chancenlos.“
Armin Göttlicher, Headcoach vom UBC: „Ein verdienter Start-Ziel-Sieg meiner Mannschaft. Eine sehr, sehr starke Vorstellung, ich gratuliere.“
Andreas Bauch, Spieler vom UBC: „Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Der Klassenunterschied ist aber sicher nicht so groß, wie das Ergebnis vermuten lässt.“
Beste Werfer: Polakovic 20, Nikolic und D’Angelo je 17 bzw. Bauch 35, Speiser 20, Böck 17;

 

flames Basket Flames – BBU Salzburg

71:81 (23:21, 43:40, 53:62)
 bbu
In einer gut gefüllten Sporthalle Mollardgasse geben die Flames zu Beginn den Ton an. Neuzugang Christian Künstner erwischt einen besonders guten Start. Die Salzburger bleiben aber durch gute Aktionen von Sanchez in Schlagdistanz. In Viertel zwei sind es vor allem die Youngster auf Seiten der Flames, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Die Flames ziehen auf acht Punkte weg, verabsäumen es jedoch bis zur Pause das Spiel noch weiter zu ihren Gunsten zu lenken.

Nach dem Seitenwechsel dreht die BBU das Spiel. Die Flames bleiben bis zum 50:51 dran. Plötzlich verlieren die Hausherren komplett den Faden. Turnovers schleichen sich ins Spiel der Flames ein und der Korb schien wie vernagelt, während bei den Salzburgern die Wurfhand heiß lief. Anfang des vierten Abschnittes leuchtet plötzlich ein 53:71 von der Anzeigetafel. Das Spiel war praktisch entschieden. Durch großen Kampfgeist kann der Rückstand bis zum Ende auf 71:81 verkürzt werden. Mehr war aufgrund der Leistung in der zweiten Hälfte nicht mehr drinnen.
Stimmen zum Spiel:
Christian Kreidl, Headcoach der Flames: „Nach einer recht guten ersten Hälfte ist uns im dritten Viertel leider der Faden gerissen. Zu spät haben wir dann gegen einen durchaus starken Gegner wieder in die Spur gefunden. Schade, aber der Weg stimmt.“
Saulius Vadopalas, Headcoach der BBU: „Es war sehr schwierig für uns, da wir in der Vorbereitung personelle Probleme hatten, aber ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment für ihren Kampfgeist gegen einen ausgezeichneten Gegner machen. “
Beste Werfer: Künstner 18, Rohrböck 11, Stadelmann 9 bzw. Sanchez 20, Sermokas 15, Lampl, Oluic je 14;

 

piraten Wörthersee Piraten – Mistelbach Mustangs

43:100 (13:26, 22:46, 29:73)
mustangs
Die ersten Minuten verlaufen noch recht ausgeglichen, sowohl die Piraten als auch die Mustangs kommen durch Mannschaftsspiel zu Punkten. Dann schaffen es aber die Gäste, vor allem durch Transition-Offense ihren Vorsprung auszubauen. Die Mustangs führen nach den ersten 10 Minuten mit 26:13. Im zweiten Viertel geht es mit der Trefferquote der Heimmannschaft rapide nach unten, die Gäste fahren die Intensität nach oben und bauen die Führung kontinuierlich aus, führen zur Halbzeit mit 22:46.

Der Spielverlauf im dritten Viertel ähnelt dem im Zweiten: Mistelbach souverän und effizient, die Piraten vor allem von der Trefferquote her unterirdisch. 29:73 nach 30 Minuten. Auch im Schlussviertel bleiben die Mustangs am Gas, scoren vor allem im Gegenangriff und bauen die Führung weiter aus. Am Ende siegen die Gäste mit 100:43.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Kuttnig, Headcoach der Piraten: „Wir hatten heute gegen eine routinierte Mistelbach-Mannschaft nicht viel zu bestellen, werden aber auf keinen fall den Kopf hängen lassen und weiter arbeiten.“
Martin Weissenböck, Headcoach der Mustangs: „Man merkte den Piraten die vielen Abgänge an. Ein sehr guter Saisonstart für uns.“
Beste Werfer: Gspandl 9, Özdemir 8, Napokoj 7 bzw. Semerad 22, Sismilich 21, Dygryn 20;

 

lions d Raiffeisen Dornbirn Lions – Basket 2000 Vienna Warriors

89:90 (30:17, 49:44, 64:63)
 
Die Lions starten sehr stark in das Eröffnungsspiel und führen relativ schnell mit 8 Punkten. Bis zum Viertelende  bauen die Gastgeber mit vielen Fastbreaks die Führung auf 30:17 aus. Aber die Gäste aus Wien bleiben davon unbeeindruckt und viertelübergreifend gelingt ihnen ein 12:0-Run von 30:14 auf 30:26. Dennoch können die Löwen die Führung halten. Das bleibt auch im 3. Viertel so. Die Löwen liegen konstant in Führung, können aber die Gäste nie abschütteln. Im letzten Viertel erleben die Zuschauen einen wahren Basketballkrimi.

In der 35. Minute gehen die Gäste durch einen Dreipunkter von Radanovic erstmals in Führung, aber die Löwen fighten zurück und können sich wieder auf 5 Punkte absetzen. 18 Sekunden vor dem Ende scheint dann die Entscheidung gefallen zu sein. Ander Arruti geht nach einem Foul an die Linie. Er trifft einen Freiwurf zum 89:84. Die Gäste verkürzen wieder durch Radanovic mit einem Dreipunkter auf 89:87. Time-out Lions bei 8 Sekunden auf der Spieluhr. Die Löwen schaffen es nicht, den Ball einzuwerfen und 1,4 Sekunden vor dem Ende versetzt Trivan den Gastgebern mit einem Dreipunkter den Todesstoß.
Stimmen zum Spiel:
Fernando Gomez, Headcoach der Lions: „ Wir sind sehr gut in dieses Spiel gestartet, aber ab dem 2. Viertel haben die Gäste sich in das Spiel zurückgekämpft. Trotzdem haben wir fast 38 Minuten geführt und am Ende haben wir das Spiel weggeworfen.“
Markus Mittelberger, sportlicher Leiter der Lions: „Wir haben heute ein fantastisches und hochspannendes Spiel vor einer großartigen Kulisse gesehen. Leider haben wir am Ende zu viele Dinge falsch gemacht und den sicher scheinenden Sieg verschenkt. Gratulation an die Mannschaft aus Wien, sie hat bis zum Schluss an den Sieg geglaubt.“
Kristijan Nikolic, Headcaoch der Warriors: „Es war ein unglaublic spannendes Spiel und mir fehlen eigentlich die Worte. Wir haben bis zum Schluss gefightet und am Ende hat ein Wurf das Spiel für uns entschieden.“
Aleksandar Trivan, Spieler der Warriors: „Es war ein unglaubliches Spiel. Die Lions haben vor einer tollen Kulisse eigentlch immer geführt und wir haben mit einem glücklichen Wurf gewonnen. Ich freue mich sehr für das Team, das heute alles gegeben hat.“
Beste Werfer: Arruti 23, Wilkins 20, Tobar 14 bzw. Radanovic 26, Najdanovic 15, Servuts 13;

 

raiders  Raiders Villach – KOS Posojilnica Bank Celovec

65:63 (16:16, 39:28, 44:43) 
 kos
Im ersten Viertel entwickelt sich gleich von Beginn weg ein Duell auf Augenhöhe. Vor allem Bastian Huber erwischt einen sehr guten Start auf Seiten der Raiders und kann 8 Punkte im ersten Viertel verbuchen. Beide Teams spielen hart, aber fair. Es kann sich kein Team endscheidend absetzen und das erste Viertel endet 16:16.

Im zweiten Viertel schalten beide Mannschaften noch einen Gang höher und es wird um jeden Ball verbittert gekämpft, das spiegelt sich mit einigen Ballverlusten auf beiden Seiten wieder.
Die Raiders-Offense ist an diesem Abend bis auf Rhinehart und Kolaric unter dem Korb von aussen nicht so gefährlich wie gewohnt. Trotzdem können sie sich Ende des zweiten Viertels auf Grund einer guten Zonen-Verteidigung mit 39:28 absetzen!

Nach der Pause agieren die Raiders plötzlich wie ausgewechselt. Viele leichte Fehler und in der Offensive total verunsichert, ermöglichen sie den Klagenfurten den Rückstand im Minutentakt zu verringern. Nach 8 Minuten erst kann Villach das erste Mal anschreiben und es ist wieder ein Kampf auf Augenhöhe. Das dritte Viertel kann Kos 15:5 für sich entscheiden und sie gehen mit einem Punkt Rückstand in das letzte Viertel.

Im letzten Viertel dann die grosse Show der beiden Pointguards Timi Huber (13 Punkte in diesem Viertel) und Ziga Erculj (11 Punkte in diesem Viertel). Beide spielen sich in einem Rausch und verzücken das mitfiebernden Publikum das ein um das andere Mal. Hektik in der letzten Minute: Kos führt 7 Sekunden vor Schluss 63:61 und Rhinehart muss zur Freiwurflinie. Dieser zeigt keine Nerven und verwandelt beide eiskalt. Timeout Klagenfurt! Sie versuchen über Erzulj die Endscheidung zu finden aber T.Huber stealt ihm den Ball und kann mit der Schluss Sirene den Sieg für die Raiders fixieren. 
Nino Gross, Kapitän der Raiders: „Typisches Derby mit einem glücklicheren Ende für uns! Klagenfurt war sehr gut eingestellt auf uns und sie haben es uns vor allem in der Offense sehr schwer gemacht unsere Stärken auszuspielen. Im dritten Viertel war meine Mannschaft nicht wieder zu erkennen. Dies nutze Klagenfurt eiskalt aus. Trotzdem zeigten wir Charakter und konnten dann das Spiel noch verdient für uns entscheiden! Wir hatten nicht unseren besten Tag erwischt, solche Spiele musst du erst einmal gewinnen. Das gesamte Team hat vor einer unglaublichen Kulisse zusammen gehalten und Charakter gezeigt und bis zum Schluss gekämpft!“ 
Dragan Sliskovic, Headcoach von KOS: „Für das erste Meisterschaftsspiel war nicht mehr zu erwarten. Zum Schluss hat ein Ball entschieden, aber das Spiel wurde vorher verloren.“ 
Beste Werfer: Rihnehart 21, T. Huber 18, Kolaric 15 bzw. Erculj 20, Soldo 18, Erschen 9;